In Braunau gibt es seit mehreren Jahren eine interreligiöse Arbeitsgruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass möglichst viele der in Braunau ansässigen Religionsgemeinschaften sich gegenseitig kennen lernen.
Zu den Aktivitäten dieser Gruppe gehört ein jährlich veranstaltetes Friedensgebet, das in wechselnden geistlichen Zentren stattfindet, um auch möglichst viele Angehörige der verschiedenen Religionen und Konfessionen anzusprechen.Dieses Friedensgebet ist immer einem bestimmten Thema gewidmet, und es werden dabei die Zugänge der jeweiligen Religionsgemeinschaften sichtbar gemacht.
Aufgrund der Neubesetzung der serbisch-orthodoxen Pfarre St. Markus in Braunau konnten die gegenseitigen Kontakte zu unserer Freude wieder neu intensiviert werden. Ein herzlicher Dank gilt in diesem Zusammenhang Sr. Katharina Franz, die durch ihren Einsatz diese Zusammenarbeit vorbereitet hat. Bisher war, bedingt durch die Corona-Pandemie, nur ein „virtuelles“ Kennenlernen möglich. Umso mehr freuten wir uns über die Einladung durch das Pfarrerehepaar Vasilija und Pfarrer Andrej Zivkovic zur samstäglichen Vesper. Die für uns unbekannte orthodoxe Liturgie mit ihren Wechselgesängen schuf eine feierliche Atmosphäre, zu der auch die Verehrung der Ikonen und das Zeremoniell wesentlich beitrugen.
Anschließend durften wir die Gestaltung des Kirchenraumes mit den neu erworbenen Ikonen bewundern und auch zur Entstehungsgeschichte dieser Ikonen einiges erfahren. Es folgte ein Rundgang durch das Kirchengebäude und den dazugehörigen Garten. Besonders beeindruckt waren wir auch von der Klosterbibliothek, die der serbisch-orthodoxen Pfarrgemeinde von den bisherigen Besitzern, dem Kapuzinerorden, überlassen worden ist.
Zum Abschluss wurden wir zu einem gemütlichen Beisammensein mit einer köstlichen Jause eingeladen. Wir alle waren sehr dankbar für diese Gelegenheit uns endlich persönlich kennen zu lernen. Es entstand ein reger, bereichernder Austausch mit vielen Gesprächsthemen, außerdem wurden Pläne für gemeinsame zukünftige Aktivitäten geschmiedet.
Bei der Verabschiedung überreichte Pfarrer Andrej jedem und jeder von uns ein kleines persönliches Präsent als Erinnerung, worüber wir uns sehr gefreut haben. Dieser Abend war für unser Team eine ungemein wertvolle Erfahrung, und wir alle gehen mit viel Hoffnung und Zuversicht in die weitere interreligiöse Zusammenarbeit.
Waltraud und Walter Krenn
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