Der Wiener Publizist, Journalist, Mitglied der Stiftung Pro Oriente und langjährige Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Professor Erich Leitenberger ist am 18. Januar 2021, im Alter von 77 Jahren in Wien, verstorben.
Professor Leitenberger wurde am 7. August 1944 in Wien geboren. Vor seiner Tätigkeit im kirchlichen Dienst, war er Redakteur (1967-1974) bei der österreichischen Tageszeitung Die Presse. Von 1982-2009 arbeitete er als Chefredakteur der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress und war Pressesprecher der Erzdiözese Wien. Die Republik Österreich schätzte seine wertvollen Dienste und verlieh ihm hohe Auszeichnungen. Nach der Pensionierung (2011) übernahm der exzellente Kenner der Ökumene die Rolle eines ehrenamtlichen Pressesprechers des Ökumenischen Rates der Kirchen Österreichs (ÖRKÖ).
Als enger Freund der Orthodoxen Kirche unterstützte Prof. Leitenberger die Orthodoxie in Österreich und berichtete sehr objektiv über Ereignisse in den Autokephalen Orthodoxen Kirchen. Außerdem war er eine absolut verlässliche und glaubwürdige Informationsquelle für jeden, der sich für die Tätigkeit der Orthodoxen Kirche in Österreich und weltweit interessierte. Durch seine öffentlichen Beziehungen zu nationalen und internationalen Medienhäusern und Redaktionen, berichtete Professor Leitenberger immer wieder gerne über die Wichtigkeit der Orthodoxie für das christliche Miteinander, was gerne aufgenommen und zitiert wurde. Seine Texte konnten regelmäßig im Internet aufgegriffen werden und in Journalistenkreisen genoss er aufgrund der Klarheit und Zuverlässigkeit seiner Informationen, dank seines umfassenden Wissens, ein sehr hohes Ansehen. Die Beziehungen seiner römisch-katholischen Kirche zur Orthodoxie waren ihm ein großes Anliegen. Prof. Leitenberger war eine hervorragende Persönlichkeit, ein großer Visionär der interkirchlichen Beziehungen. Er hatte die besondere Gabe Brücken zwischen gläubigen Menschen aufzubauen.
Mit seinem fachlichen Wissen und der entsprechenden Sensibilität für entstandene und schwierige Situationen in den Kirchen weltweit, schrieb Prof. Leitenberger viele Berichte und Kommentare für die Öffentlichkeit, die auf große Zustimmung und Anerkennung stießen. Seine Einschätzungen und Ratschläge waren allseits gefragt. Regelmäßig besuchte er auch den Verfasser dieses Aufsatzes und half ihm mit seinen Ratschlägen und Erfahrungen bei empfindlichen Segmenten alltäglicher Beziehungen der serbischen Diözese zum öffentlichen Leben.
Dank der detaillierten Berichte von Professor Leitenberger über die Vertreibung der Christen seitens der Islamisten im Nordirak entstand die Solidaritätsaktion Hilfe für Christen in Not im Nahen Osten. Es wurden über 500.000 Euro gesammelt, um die Rückkehr der Christen sowie den Wiederaufbau von Häusern und Infrastrukturen in ihrer Heimat zu ermöglichen. Professor Leitenberger plante auch einen offiziellen Besuch österreichischer Journalisten in Kosovo und Metochien, um einen differenzierteren Einblick in die geplagte Region zu ernöglichen, doch aufgrund der aktuellen Pandemieplage musste dieser Besuch verschoben werden.
Gutmütig und human, wie er zu Lebzeiten war, liebte Professor Erich Leitenberger als ein aufrichtiger gläubiger Christ das Kirchenleben, das er gerne mit seinem erlernten Beruf verbinden wollte und konnte. Sein Motto lautete: Lasst uns Gott und den Menschen einen Dienst erweisen!
Prof. Leitenberger arbeitete immer mit viel Liebe. Alle die ihn kannten, schätzten ihn sehr. Sein plötzlicher Tod ist für alle die ihn kannten, ein trauriges Ereignis und großer Verlust eines guten und dauerhaften Freundes. Ja, es ist ein unersetzlicher Verlust für die Kirche auch außerhalb Österreichs!
Die serbische Diözese von Österreich und der Schweiz wird die ehrenvolle Erinnerung an Professor Erich Leitenberger aufrechterhalten, weil er seiner Kirche und auch der Orthodoxen Kirche in Österreich, selbstaufopfernd und überzeugend bis zum Ende gedient hat. Möge es ihm Gott mit der ewigen Ruhe und Seinem Licht vergelten!
Bischof Andrej von Österreich und der Schweiz
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